×

Wau Wau!



Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

mehr erfahren Sie hier

„Kick it like Beckham“


Sie heißen nicht Fernando Torres, Wayne Rooney, Christiano Ronaldo oder gar Lionel Messi? Trotzdem kein Grund sich zu grämen, denn beim Fußballgolf können Sie ohne aus der Puste zu kommen eine gute Figur machen.  

„Kick it like Beckham“

Sie heißen nicht Fernando Torres, Wayne Rooney, Christiano Ronaldo oder gar Lionel Messi? Schade eigentlich, denn dann sind Sie wahrscheinlich weder berühmt noch millionenschwer. Trotzdem kein Grund sich zu grämen, denn beim Fußballgolf können Sie, auch wenn es Ihnen an der Kondition fehlt mal eben ohne aus der Puste zu kommen zwei oder gar drei Mal das Fußballfeld rauf- und runter zu dribbeln, eine gute Figur machen.

Von allem das Beste

Wem es an Zeit mangelt, um die für’s Golfen die erforderliche Platzreife anzustreben, nicht genug Kondition für ein zackiges Fußballspiel aufbringt und wer am Ende Minigolf als zu altbacken empfindet, der sollte es vielleicht mal mit Fußballgolf probieren. Zunächst einmal handelt es sich um eine Hybrid-Sportart, wobei wir bei Wikipedia lernen, dass der Begriff „Hybrid“ so viel wie etwas Vermischtes, Gekreuztes oder Gebündeltes bedeutet (aha). Kurz gesagt verbindet man möglichst viele Vorteile aus verschiedenen Quellen miteinander und schafft somit etwas Neues. So entstammen die Regel dem Golfsport, die Technik dem Fußball und die Hindernisse, mit denen die jeweiligen Bahnen versehen werden, dem Minigolf.

Verdanken tun wir den Spaß, bei dem das Runde durch das Eckige ins Loch muss den pfiffigen Skandinaviern, die das Spiel in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erfunden haben. Das Schöne ist, dass es weniger auf Kraft und Ausdauer, sondern mehr auf Geschicklichkeit und Technik ankommt. „Fußballgolf ist ein ausgesprochener Familiensport“, so Markus Marx, der zusammen mit seinem Geschäftspartner Andreas Rodenkirch seit Mitte diesen Jahres die erste von zwei bestehenden Fußballgolfanlagen NRWs in Elsdorf Berrendorf betreibt. Er sieht das Einstiegsalter bei rund acht Jahren. „Drunter“, so meint er, „fehlt es dann doch an genügend Kraft, um den Ball weit genug schießen zu können. Aber nach oben gibt es eigentlich keine Grenzen.“ Entsprechend findet man auf dem Platz auch viele Familien, wo nicht nur die Söhne mit den Vätern, sondern auch die Mütter mit den Töchtern begeistert gegen den Ball treten – „kick it like Beckham“ eben.

Vom Exoten zur Trendsportart

2006 wurde die erste Fußballgolf-Anlage in Deutschland eröffnet und nur rund sechs Jahre hat es gebraucht, bis sich die noch junge Sportart auch in der Bundesrepublik durchsetzen konnte. Schon können rund 19 Anlagen quer durch’s Land von der Nordsee bis zu den Alpen bespielt werden. Und auch zu einer eigenen Weltmeisterschaft hat es Soccergolf wie es in der Fachsprache heißt, schon geschafft. Kein Wunder, denn Fussballgolf macht nicht nur auch Ungeübten Spaß, sondern ist schnell und einfach zu verstehen. Für jede Bahn wird eine Höchstzahl an Ballberührungen, sogenannte „Par“ festgelegt, die nicht überschritten werden dürfen. Wer öfter gegen den Ball kicken muss, oder gar ins Aus schießt, der riskiert Strafpunkte. Die Schwierigkeit liegt darin, dass nicht nur relativ weite Distanzen mit nur einem Schuss überwunden werden müssen, sondern der Ball teils um Kurven, teils durch oder über Hindernisse wie Torwände, Hügel und Sandbunker gespielt werden muss, die es in sich haben können. Auch, wenn man vielleicht nicht als Punktesieger den Platz verlässt, gewonnen hat man auf alle Fälle: Eine vergnügliche Zeit mit Freunden oder der Familie und hat ganz nebenher auch etwas für seine Fitness getan, denn auch wenn man ja nicht rennen muss, kommt am Ende aller Bahnen doch ein nicht unerhebliches Laufpensum zusammen. Kein Wunder also, dass die Zahl der Buchungen für Junggesellenabschiede und Kindergeburtstage sprunghaft ansteigt.

Bei einer vollen Runde sind ingesamt 18 Bahnen mit jeweils unterschiedlichen Hindernissen und Schwierigkeitsgraden in Mannschaften von bis zu sechs Personen durchzuspielen. Allerdings bieten die Berrendorfer Veranstalter auch die Möglichkeit quasi eine „halbe“ Runde zu spielen. „Wer den Spaß erst einmal kennenlernen möchte oder nicht so viel Zeit mitbringt kann zum reduzierten Preis bei uns einen Semi-Parcours spielen“, erläutert Marx. „Wir sind der Meinung, dass dies gerade Familien mit jüngeren Kindern entgegenkommen dürfte, wenn der Nachwuchs noch nicht über genügend Ausdauer verfügt.“ Aber egal, ob „halb“ oder „voll“ beim Kicken kann man schon die ein und andere vergnügliche Stunde verbringen, besonders wenn das Wetter mitspielt. Bei unserem Besuch auf dem rund 36.000 qm großen Areal tut es das, die Sonne scheint und man mag gar nicht glauben, dass wir die ersten Septembertage bereits hinter uns gelassen haben. „Im Prinzip macht das Spiel immer Spaß“, meint Marx, „aber strömender Regen ist natürlich was für die ganz Hartgesottenen. Dafür ist es an schönen Tagen wie heute hier natürlich rappelvoll und man sollte unbedingt vorher seine Runde reservieren.“

„Fit statt fett“ auf Bahn 8

Eine Besonderheit der Elsdorfer Golfanlage ist die Bahn mit der Nummer „8“, denn sie ist quasi dem ehemaligen Spieler des 1. FC Köln, Matthias Scherz, gewidmet, der während seiner aktiven Laufbahn für den Verein mit dieser Rückennummer auflief. Scherz engagiert sich bereits seit einigen Jahren mit seinem Verein Scherz e.V. unter dem Slogan „Fit statt fett“ für die Förderung von Sport und gesunder Ernährung für Kinder und Jugendliche. Für jeden Spieler, der es schafft, diese Bahn mit drei oder weniger Par zu spielen, werden 2 Euro an Scherz e.V. gespendet.  

Und nach dem Spiel

Bekanntlich hält uns körperliche Betätigung nicht nur fit, sondern macht auch hungrig. Gut, dass es von der Berrendorfer Fussballgolfanlage nur ein ein paar Schritte zum Besucherinformationszentrum Terra Nova sind. Hier findet man nicht nur alles, was gegen Hunger und Durst wirkt, sondern kann sich nach Belieben auch noch zum Thema Braunkohletagebau und Rekultivierung informieren, denn seit Ende August ist im Gebäude auch die Forschungsstelle Rekultivierung untergebracht und bei einem „Absacker“ einen Blick auf den Tagebau Hambach und den imposanten Bagger werfen.

Wen es jetzt in den Füßen juckt und auch mal versuchen will, das Runde durch das Eckige ins Loch zu befördern, sollte sich bald seine Reservierung sichern, denn ab Ende Oktober werden die Betreiber bis Mitte März nächsten Jahres eine kleine Verschnaufpause einlegen. „Mit Beginn der kalten Witterung und dem frühen Einbruch der Dunkelheit legen wir eine kleine Winterverschnaufpause ein“, so Markus Marx, „und nutzen die spielfreie Zeit nicht nur, damit sich der Rasen erholen kann, sondern überlegen, was wir wo noch verändern und verbessern wollen.“

Fotos: DWW

 



Artikel empfehlen: