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Wo Geschicklichkeit mehr zählt als Kraft


Mit möglichst viel Schwung mit dem Schläger gegen den Ball zu schlagen ist eben nicht alles. Vielleicht auch das ein Grund, warum gerade Mädchen ein ausgesprochenes Händchen für diese Sportart haben.  

Wo Geschicklichkeit mehr zählt als Kraft

Auf die Frage, ob bereits unsere Ururururururur…vorfahren, also Neandertaler, Homo Sapiens und Co. bereits Sport getrieben haben, gibt auch das weltweite nahezu allwissende Internet keine befriedigende Antwort. Wahrscheinlich aber wohl eher nicht. Denn wer schon so viel Kraft und Bewegung für die Nahrungsbeschaffung einsetzen musste, durfte sich bestimmt ohne schlechtes Gewissen wegen Bewegungsmangel oder Bauchansatz am Lagerfeuer sein Mammutsteak reinpfeifen. Aber das blieb ja nicht so. Nachweislich schon vor rund 5000 Jahren trieben Menschen Sport, augenscheinlich auch gern mit Ball und Krummstock wie eine rund 4000 Jahre alte Grabmalerei aus dem Niltal zeigt.

Jetzt könnte es unübersichtlich werden

Welche Spielregeln bei Ägyptern, Chinesen oder Persern gegolten haben mögen, wir wissen es nicht. Genauso wenig wie sie ihre Spiele wohl genannt haben mögen. Im Mittelalter jedoch hießen sie zum Beispiel Hurley bei den Iren, Shinty bei den Schotten oder Palin in Chile. Dabei dürfte es meistens ziemlich rüde zugegangen sein. Naja, wohl kein Wunder bei zum Teil über 100 Mitspielern pro Mannschaft. Da dürfte wohl manches Mal eher der Gegner als der Ball mit dem Stock Bekanntschaft gemacht haben.

Gesitteter wurde es dann im 19. Jahrhundert mit einer drastischen Reduzierung der Feldspieler, oh Pardon, der Spielerinnen, denn bereits 1832 setzte das englische Eton College Hockey als Pflichtfach für Mädchen auf den Stundenplan. Übersichtlicher wurde die Sache trotzdem noch nicht wirklich, denn die einzelnen Colleges spielten nach unterschiedlichen Regeln und vor jedem Spiel galt es sich erst mal über den Spielablauf zu einigen.

Da sind wir im 21. Jahrhundert angesichts des vereinheitlichten Regelwerks längst ein Riesenstück weiter. Aber dafür kennen wir wiederum unzählige Hockeyvarianten, als da wären (wir nennen hier nur die Spitze des Eisberges): Unihockey, Streethockey, Einradhockey, Rollhockey, Inlinehockey, Inline-Skaterhockey und sogar „Wusel-Hockey“. Für’s erste beschäftigen wir uns aber nur mit Feldhockey.

Dafür ist das recht einfach zu verstehen

Nachdem man sich nun auf einheitliche Regeln geeinigt hatte, können wir Ihnen jetzt in ein paar mehr oder minder kurzen Sätzen erklären worum es bei diesem Spiel nun geht. Wir haben ja bereits gelernt, dass Hockey eine Mannschaftssportart ist und die besteht, wie beim Fußball auch, aus zehn Feldspielern und einem Torwart (Großfeld) oder 5 Spielern und einem Torwart (Kleinfeld). Zusätzlich gibt es noch fünf Ersatzspieler, die fast jederzeit und in beliebiger Häufigkeit eingesetzt werden können. Wenn einen also mal die Kondition im Stich lässt, steht bestimmt ein Ersatz bereit. Und, auch das eine Parallele zum Fußball, Ziel ist es natürlich, den Ball so oft wie irgendmöglich im gegnerischen Tor zu versenken.

1. Regel „Fair Play“

Zwar wiegt ein Hockey-Ball nur 160 g, aber da er aus hartem Kunststoff ist, kann das natürlich schmerzhaft werden, wenn man von so einem Geschoss getroffen wird. Damit das nicht (so oft) passiert, gibt es hier ganz klare Regeln wie der Ball zu spielen ist.

Ein absolutes Tabu ist es, einen Gegenspieler mit dem Körper oder dem Schläger abzudrängen oder ihm den Weg zum Ball aktiv zu versperren. Ein Feldhockey-Spiel dauert zwei Mal 35 Minuten (Großfeld) mit einer zehnminütigen Halbzeitpause oder 2 mal 15 Minuten (Kleinfeld). Im Jugendbereich und auf Turnieren wird auch kürzer gespielt.

Na, das hört sich doch recht einfach an, oder? Die Tücke oder sagen wir besser die Schwierigkeit, liegt im Detail, denn diesen kleinen Ball, den die Mitspieler natürlich auch gern in „ihren Besitz“ bringen wollen, tatsächlich nur mit der flachen Seite des Schlägers zu spielen, erfordert schon einiges an Koordinationsfähigkeit und Feinmotorik. Beide Füße dürfen den Ball nicht berühren. Wie gesagt: Hier kommt es viel eher auf Geschicklichkeit an als auf „reine“ Körperkraft. Mit möglichst viel Schwung mit dem Schläger gegen den Ball zu schlagen ist eben nicht alles. Vielleicht auch das ein Grund, warum gerade Mädchen ein ausgesprochenes Händchen für diese Sportart haben.

Erst kommt der Spaß und dann das Spiel

Eigentlich braucht es einen nicht zu wundern, dass gerade Feldhockey bei Kindern und Jugendlichen erstaunliche Zuwachsraten erzielt. „Eine Trainingseinheit besteht in der Regel aus 1 ½ Stunden“, erklärt Paul Keutgen, der beim Pulheimer SC die „Bambinis und Einsteiger“, also die Altersklasse von 2003 bis 2006 trainiert. „Die erste Trainingshälfte wird immer vom Spiel- und Spaßgedanken bestimmt, damit die Kinder sich im wahrsten Sinne des Wortes einspielen können, bevor wir dann mit Technik und Taktik weitermachen.“ Aber natürlich gelten für Hockey die gleichen Regeln wie für (fast) jeden Erfolg im Leben: Von nichts kommt nichts und wer etwas erreichen will, muss regelmäßig zum Training kommen.

Eine große Familie

Neben der Tatsache, dass das Spiel als solches einfach Spaß macht, dürften auch die „flachen“ Strukturen ein Grund für die anhaltende Begeisterung sein. Auch wenn die Deutschen im internationalen Vergleich immer über sehr starke Hockeyspieler- und Mannschaften verfügen, gehört der Sport dennoch zu den Randsportarten, vergleicht man ihn mit Tennis oder Fußball. Das ist einerseits vielleicht schade, andererseits stärkt aber genau das den Zusammenhalt, denn im relativ übersichtlichen Kreis kennt man sich einfach. „Selbst bei einem Hockeyturnier, bei dem auch deutsche Nationalspieler antreten, kann man in der Halbzeitpause die Spieler ansprechen und auch schon mal um ein Autogramm bitten“, erzählt Keutgen, dessen Sohn auch seit 9 Jahren begeistert Hockeyspieler ist. „Gerade für unsere Heranwachsenden ist es natürlich etwas ganz Anderes, wenn sie Weltklassespieler hautnah und persönlich erleben können.“

Ein Phänomen, von dem nicht nur der Pulheimer Trainer zu berichten weiß. Der Gedanke, dass Hockeybegeisterte weltweit eine große „Familie“ bilden, findet sich so gut wie auf allen Vereinsseiten, nicht nur quer durch die Republik, sondern auch international. Hier wird nicht nur mit einander Sport getrieben, es werden Verbindungen und vor allem Freundschaften geknüpft.

Bringt viel und kostet wenig

Mittlerweile hat sich ja herumgesprochen, dass Sport gesund für uns ist. Er sorgt für einen gesunden Muskel- und Knochenaufbau und fördert den Aufbau des Nervensystems. Daneben fördert Bewegung die Ausschüttung von Glückshormonen und ist damit Voraussetzung für die seelische Ausgeglichenheit, besonders im Kindesalter. Aber reicht uns das, um uns von unserem Leben als Couch-Potatoe zu erlösen? Wohl kaum. Der 14jährige Bastian bringt es auf den Punkt: Feldhockey macht einfach Spaß, in dieser Saison haben wir 2 mal wöchentlich gemeinsam mit gleichaltrigen Hockeymädchen des Jahrgangs 1999/2000 trainiert und das hat enorm Spaß gemacht. Es wurde ein sehr guter und fairer Umgangston im sportlichen Miteinander gepflegt.

Dabei muss dieser Spaß noch nicht einmal teuer sein. Gerade mal 15 bis 18 Euro, ganz gleich ob „Bambini“ oder Erwachsener beträgt der Monatsbeitrag beim Pulheimer SC – Hockey, dem wir an dieser Stelle gleich mal für die Bereitstellung der Bilder danken wollen. „Das geht natürlich nur, mit Beteiligung und Engagement der Eltern“, erläutert Trainer Paul Keutgen. „Wenn alle vier bis sechs Wochen Auswärtsturniere auf dem Programm stehen, dann brauchen wir natürlich schon Eltern, die bereit sind nach Möglichkeit auch mehrere Kinder zu fahren, weil wir eben keinen Mannschaftsbus haben.“ Dennoch, der niedrige Mitgliedsbeitrag scheint zu locken und sich zu lohnen, denn nicht nur aus dem Pulheimer Stadtgebiet, sondern auch aus Köln kommen die Hockeybegeisterten, um hier sommers auf Kunstrasen und winters in der Halle zu trainieren. Außerdem, so Keutgen, „hält die Beteiligung der Eltern nicht nur die Beiträge gering und somit für große Bevölkerungskreise erschwinglich. „Wenn ich meinen Sohn zu Turnieren begleite, ihn anfeuere und mich gemeinsam mit ihm und seinen Kameraden über Siege freuen kann und gemeinsam darüber reden kann, warum man mal ein Spiel versiebt hat, dann tun wir etwas gemeinsam und erleben uns auch als Familie wieder ganz anders.“

Spielt man auch anderswo

Nicht nur in Pulheim, auch in Kerpen, Erftstadt, Brühl und Hürth haben sich die Hockeybegeisterten zu Vereinen zusammengeschlossen. Wenn Sie mehr erfahren wollen, welcher Verein wann und wo Schnupperstunden und Trainingseinheiten anbietet, schauen Sie doch mal auf der Seite des Kreissportbundes Rhein-Erft: http://www.sportportal-rhein-erft.de.

Unser herzliches DANKESCHÖN geht an den Pulheimer SC - Hockey, der uns nicht nur mit einer Menge Informationen geholfen, sondern uns auch das schöne Bildmaterial zur Verfügung gestellt hat. - Leute bleibt so nett und (hoffentlich) erfolgreich!

 

 



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