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Hart aber fair


Allgemein teilt man den Kampfsport in drei Kategorien ein: Neben dem unbewaffneten und dem bewaffneten Kampf gibt es noch eine dritte, nämlich eine Mischform, die beide Möglichkeiten zulässt. Wir aber wollen uns heute zunächst einmal den unbewaffneten Kam  

Hart aber fair

Es lässt sich leider nicht verhehlen: Unaufhörlich rückt die dunkle Jahreszeit näher und die Tage werden unbarmherzig immer kürzer. Hand auf’s Herz: Haben Sie nicht auch schon mal ein mulmiges Gefühl gehabt, wenn Sie abends bei Dunkelheit noch mal schnell zum nächsten Supermarkt geeilt sind oder von einer Party, vielleicht gar nicht allzu spät, durch halb verlassene Straßen nach Hause gekommen sind? Und haben Sie nicht auch schon in diversen Filmen die gut trainierten Kämpfer bewundert, die sich so virtuos gegen ihre Angreifer zu erwehren wussten? Gewiss nicht ohne Grund werden mittlerweile auch verstärkt Selbstverteidigungskurse für Mädchen angeboten. Und genau darum soll es uns heute gehen: Nicht um Angriff, sondern um Verteidigung.

Der kleine aber feine Unterschied

Zunächst einmal muss man genau hinschauen und hinhören, denn Experten unterscheiden klar zwischen Kampfkunst und Kampfsport. Obwohl beide Stilrichtungen aus Asien kommen, handelt es sich doch um ganz unterschiedliche Auffassungen. Die Kampfkunst legt den Schwerpunkt auf das technische Können der Kontrahenten Ein Kampf wird erst dann für beendet erklärt, wenn einer der beiden Sportler aufgibt. Anders im Kampfsport. Hier wird nicht nur das Können, sondern auch die Fairness beurteilt, so dass, auch als „Verlierer“ sein sollte, man aus einem Kampf als Gewinner hervorgehen kann.

Ein weiterer großer Unterschied zwischen beiden Stilen besteht darin, dass der Gegner beim Kampfsport im Kampf nicht verletzt werden darf. Entsprechend sind bestimmte Schläge und Tritte, die die Kampfkunst sehr wohl zulässt, streng verboten und werden im Zweifelsfall mit Disqualifikation geahndet.

Bewaffnet oder nicht

Allgemein teilt man den Kampfsport in drei Kategorien ein: Neben dem unbewaffneten und dem bewaffneten Kampf gibt es noch eine dritte, nämlich eine Mischform, die beide Möglichkeiten zulässt. Wir aber wollen uns heute zunächst einmal den unbewaffneten Kampfsportarten widmen. Zu diesen gehören neben Boxen und Ringen, die schon in der Antike als olympische Disziplinen galten, die fernöstlichen Kampfsportarten Judo, Taekwondo und Karate.

Judo – Siegen durch Nachgeben

Judo wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Jigoro Kano in Japan entwickelt und leitet sich vom Jiu-Jitsu ab. Drei verschiedene Grundtechniken wie Wurf-, Boden- und Falltechniken bilden die Basis dieser Sportart, deren Schwerpunkt nicht auf dem Angriff, sondern auf der Selbstverteidigung liegt. Bereits im Alter von vier Jahren können erste Übungen im Judo, bei dem vor allem auch Wert auf die Entwicklung der Persönlichkeit gelegt wird, ausgeübt werden. Erst sehr viel später, wenn aus den Anfängern geübte Judoka geworden sind, kommen zu den drei bereits erwähnten Techniken noch bestimmte Schlagtechniken zum Einsatz. Grundsätzlich gilt jedoch, dass die Kämpfer sich gegenseitig helfen sollen, um zum Fortschritt auf beiden Seiten beizutragen.

Die typische Bekleidung eines Judoka besteht aus einer bis zu den Knöcheln reichenden Baumwollhose und einer „Uwagi“ genannten Jacke, die mit einem farbigen Gürtel, dem sogenannten Obi zusammengehalten wird. An der Farbe des Gürtels lässt sich erkennen, welchen Ausbildungsgrad der Judoka bereits erreicht hat.

Taekwondo

Frei übersetzt bedeutet Taekwondo „Weg des Geistes“. Auch wenn diese Sportart sich zunächst von der Kampfsportart Karate abgeleitet hat, hat sie sich bereits vor über 60 Jahren als eigene Form etabliert.

Schnelligkeit und Dynamik sind die wichtigsten Elemente im Kampf. Fußstellungen und Schrittfolgen müssen hier besonders genau ausgeführt werden, so dass diese Sportart ein hohes Maß an Konzentration erfordert. Dabei bedient sich Taekwondo physikalischer Gesetze: Der Kämpfer weiß um die Wirkung seiner Körpermasse, seines Gleichgewichtsgefühls, seine Reaktionsschnelligkeit und setzt dieses Wissen gezielt ein. Bevor man sich also auf die Matte begibt, muss man sich zuvor mit der „Theorie der Kräfte“ vertraut machen. Zugleich wird im Taekwondo großer Wert auf die Ausbildung der Persönlichkeit gelegt: Höflichkeit und Disziplin gehören neben Durchhaltevermögen und dem Willen zum Sieg zu den unbedingten Voraussetzungen, die ein Kämpfer mitbringen muss.

Kennzeichnend für diese Form des Kampfsportes ist der immer gleiche Ablauf bestimmter Bewegungsmuster, der Schattenkampf. Dabei übt der Kämpfer eine bestimmte Technik oder Kampfsituation so lange allein ein, bis er sie vollständig beherrscht und verinnerlicht hat.

Ähnlich wie beim Judo besteht die Bekleidung aus Jacke und Hose. Allerdings sind diese meist kürzer und weiter geschnitten, um weite Schritte zuzulassen.

Karate

Durch zahlreiche Spielfilme dürfte Karate zu den bekanntesten asiatischen Kampfsportarten gehören. Entstanden ist die Kampfkunst in China, breitete sich aber seit Beginn des 20. Jahrhunderts über die ganze Welt aus. Der chinesische Begriff „Karate“ bedeutet so viel wie „leere Hand“ und weist auf das für diese Kampftechnik typische Merkmal hin, den waffenlosen Nahkampf mit verschiedenen Schlag- und Tritttechniken.

Im Training werden drei verschiedene Techniken vermittelt: „Kihon“ bildet die Grundlage und vermittelt sowohl die Abwehr wie auch Tritte und Schläge. Im „Kata“ werden diese Techniken weiterentwickelt und vertieft. „Jiyu-Kumite“ bedeutet den Kampf mit einem oder mehreren Kämpfern.

Zunächst einmal steht die Charakterbildung des Kämpfers im Vordergrund. Mit Hilfe von Selbstdisziplin und Selbstkontrolle soll er lernen, seine Kämpfe schnell und konzentriert zu führen. Gerade in unseren Breitengraden wird Karate oft mit dem sogenannten „Bruchtest“ assoziiert, das heißt Bretter oder sogar ganze Ziegelsteine werden mit der Handkante zerschlagen, ohne dass sich der Karatekämpfer dabei verletzt. Aber ehrlich gesagt: Auch wenn das im Film sehr eindrucksvoll aussieht, in der Praxis kommt es doch eher selten vor.

Weißer, Gelber, Grüner, Oranger, Brauner und Schwarzer Gürtel

Auch wenn die Farben in den einzelnen Kampfsportarten etwas unterschiedlich sind, kann man generell sagen, dass die Farben mit wachsenden Fertigkeiten immer dunkler werden. Die Entwicklung eines Schülers wird mit dem Wachstum eines Baumes verglichen. Entsprechend beginnt jeder Schüler zunächst mit einem weißen Gürtel und steigt über gelb zu grün und orange auf. Die höchsten Gürtel sind braun und schwarz und sollen die Weisheit und Standfestigkeit des Kämpfers symbolisieren.

Der Kampf gegen den Schmerz

Neben diesen wenigen, wohl aber bekanntesten Kampfsportarten, die wir Ihnen hier in kurzer Form präsentiert haben, gibt es natürlich noch unzählige Andere und davon wiederum vielfältige Varianten. Ihnen allen ist aber eines gemeinsam: Wie Forscher an der Universitätsklinik Bergmannsheil in Bochum herausgefunden haben, dämpft regelmäßiges Kampfsporttraining nämlich das Schmerzempfinden. Warum? Ganz einfach: Es wird vermutet, dass Kampfsportler, bei denen ja zunächst Selbstdisziplin und die Stärkung der Persönlichkeit im Mittelpunkt des Trainings steht, mit Schmerzen gelassener umgehen als der Rest der Bevölkerung. Und eigentlich leuchtet das auch ein, denn Abhärtung ist wichtig, will man dem Gegner entsprechend Paroli bieten.

Für die Bilder haben sich folgende Fotografen von www.pixelio.de für uns ins "Getümmel" gestürzt: Jutta Rotter fotografierte den Judoka auf dem Rasen, das Bild mit den drei Kämpfern stammt von Dieter Schütz, der bärtige Kämpfer von Michael Raab, alle Weiteren von fit1. Allen unser herzlicher Dank.



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