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Hoch hinaus ganz ohne Berge


Klettern, so scheint es, liegt dem Menschen im Blut, denn kaum, dass wir unsere ersten wackeligen Schritte tun, beginnen wir schon zu klettern. Nicht immer zur Freude der Eltern werden Sofas, Stühle, Schränke und gar Fensterbretter in Angriff genommen.  

Hoch hinaus ganz ohne Berge

Klettern, so scheint es, liegt dem Menschen im Blut, denn kaum, dass wir unsere ersten wackeligen Schritte tun, beginnen wir schon zu klettern. Nicht immer zur Freude der Eltern werden Sofas, Stühle, Schränke und gar Fensterbretter in Angriff genommen – hoch hinaus von Anfang an. Und sind die Objekte unserer Begierde gar sehr aus unserer Reichweite, so schrecken wir nicht davor zurück ganz außerordentliche Kletterpartien auf uns zu nehmen, sei es um den Keks auf dem Tisch zu erreichen oder das Spielzeug, das leider mal wieder auf dem obersten Regalbrett liegt. Und interessanter Weise scheint unsere Risikofreude mit wachsendem Lebensalter nicht zu schwinden: Eine ungezählte Zahl von Haushaltsunfällen sind abenteuerlichen Konstruktionen und gewagten Kletterpartien geschuldet. Ganz ohne Seil und Sicherung putzen wir noch in schwindelerregenden Höhen Fenster, erklimmen Schränke, um dort hartnäckige Staubflusen zu tilgen und wagen uns auf bedenklich schwankende Leitern. Klettermaxe also wohin das Auge blickt.

Eine erstaunlich junge Sportart

Umso erstaunlicher ist es, dass es sich trotzdem um eine relativ junge Sportart handelt. Zwar konnten Archäologen anhand von Funden nachweisen, dass zum Beispiel der Rabenfels in der Sächsischen Schweiz schon um rund 800 bis 400 vor Christus von Menschen bestiegen worden ist, die dabei immerhin schon relativ hohe Schwierigkeitsgrade bewältigen mussten, dennoch gilt, so lernen wir bei Wikipedia, erst das Jahr 1864 als Schandauer Turner den Falkenstein in der Sächsischen Schweiz erklommen, als Geburtsstunde des sportlichen Kletterns. Seit dem nun gibt es kein Halten mehr und selbst der Mount Everest, der mit einer Höhe von 8.848 Metern landläufig als der Höchste Gipfel der Welt gilt, wurde 1953 von Edmund Hillary und Tenzing Norgay bezwungen.

Zugegebener Maßen ist solch ein Tun natürlich nur etwas für höchsttrainierte Profis und selbst die Alpen wollen wir heute außer Acht lassen, sondern lieber schauen, wo und wie wir in heimischen Gefilden unserer Freude am Klettern und der Höhe nachkommen können.

Indoor oder Outdoor, das ist hier die Frage

Wer also nun Zweifel hat, ob die heimischen vier Wände so ganz ohne Seil und Sicherung das richtige Ambiente für eine zünftige Kletterpartie bietet, kann sich zwischen verschiedenen In- und Outdoor-Angeboten entscheiden. Zum einen wäre da das Chimpanzodrome, die Indoor-Kletterhalle in Frechen. Hier locken 1.450 qm Kletterfläche mit 220 verschiedenen Routen und Schwierigkeitsgraden zwischen 3 und 11. „Zum sportlichen Klettern“, so erfahren wir von Achim Wiesinger, einem der beiden Eigentümer der Kletterhalle Chimpanzodrome in Frechen, „braucht es eigentlich nicht so viel .“ Pflicht ist allerdings, dass man zunächst einen Einführungskurs belegt, indem einem zwar weniger die unterschiedlichen Klettertechniken als denn das Sichern des Partners erklärt und gezeigt wird. „Sichern, und zwar richtig“, erklärt er, „ist die absolute Grundlage. Deshalb müssen alle Besucher entweder hier einen Sicherungsgrundkurs absolvieren oder entsprechende Fähigkeiten nachweisen.“ Damit also das richtige Klettervergnügen aufkommt, sollte man sich gleich zu zweit anmelden.

Ganz klar hat die Kletterhalle die Nase vorn, wenn es darum geht, dass man wetterunabhängig sein möchte und auch Regen, Eis und Schnee seinem Hang nach oben nachgeben will. Wer Wind und Wetter nicht scheut und sich lieber frische Waldluft um die Nase wehen lassen will, der sollte mal im Kletterwald Schwindelfrei in Brühl vorbeischauen, der mitten im Naturpark Rheinland liegt und somit ein Freilufterlebnis der ganzen Art bietet. Anders als in einer Kletterhalle, in der es immer die Wände hochgeht, bewegt man sich hier zunächst in die Höhe und dann über Treppen, Seile andere Hindernisse von Baum zu Baum. Insgesamt 11 verschiedene Routen stehen im Kletterwald zur Verfügung und können je nach Lust, Laune, Alter und Fitness ausprobiert werden. Doch auch hier gilt: Sicherheit zuerst! Zunächst wird jeder, der sich im Kletterwald umtun möchte mit Klettersteig und Helm ausgestattet, um dann unter Anleitung eines Trainers zunächst einen der beiden Einführungsparcours zu meistern. Und dann kann es losgehen rauf auf die Bäume, über Hängebrücken, Holzbalken und Drahtseile, während die zahlreichen langen Seilrutschen das Tarzan-und-Jane-Feeling komplett machen. „Ich find’s total cool hier“, erzählt der 13jährige Daniel begeistert, während er den Baumaufstieg zum nächsten Parcours in Angriff nimmt. „Ich war schon mal hier und deshalb habe ich mir für die Ferien gewünscht, dass wir hier nochmal hinkommen.“ Und auch sein Freund Patrick, 10 Jahre findet es klasse. Dem hat Daniels Mutter nur wenig hinzuzufügen: „Was sollen die Kinder in den Ferien sonst den ganzen Tag machen? Hier können sie sich mal richtig austoben und ich habe ein gutes Gefühl, weil es ihnen nicht nur Spaß macht, sondern die Trainer, die immer als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, ein gutes Gefühl der Sicherheit vermitteln.“

Anders als beim klassischen Sportklettern sind hier weniger technische Kenntnisse erforderlich. „Was man hier braucht ist ein bisschen Mut und etwas Geschicklichkeit“, erklärt Kathrin Böhler, die die Kletterfreunde am Empfang begrüßt und nicht nur für Fragen aller Art zur Verfügung steht, sondern auch mit anpackt, damit möglichst alle und möglichst schnell in ihre Cow-Tail-Sicherung schlüpfen können.

Kindergeburtstag – ein Kinderspiel

Ponyreiten, Schwimmbad und Indoorspielplatz? Alles schon durch? Alles schon erlebt? Wie wäre es dann mal mit einer Runde Klettern für die lieben Kleinen? Neben dem Chimpanzodrome in Frechen bietet auch der Kletterwald Schwindelfrei die Möglichkeit den Kindergeburtstag zu einem ganz besonderen Event werden zu lassen. Neben drei verschiedenen Themen wie „Tarzan und Jane“, „Schatzsuche“ und „Robin Hood“ kann man natürlich auch ohne Führung kommen und feiern wie die 12jährige Katja aus Euskirchen. „Ich war schon mal mit meiner Kusine hier“, erzählt sie, während sie nebenher in ihren Geburtstagskuchen beißt, „da war für mich sofort klar, dass ich meinen Geburtstag hier feiern will“, sprichst und macht sich mit ihren insgesamt 11 Freundinnen auf zum nächsten Baum.

Am Haus rauf und wieder runter

Egal ob Etagenwohnung oder Einfamilienhaus, täglich bewältigen wir ungezählte Stufen um rauf oder runter oder wieder rauf zu kommen. Aber wie wäre es, wenn man einmal nicht im, sondern am Haus laufen würde? „House-Running“ heißt der neue Kick, der aus der Schweiz seinen Weg nach Brühl gefunden hat. 50 Meter geht es gut gesichert die Hauswand des ehemaligen Getreidespeichers in der Kurfürstenstrasse hinunter. Entscheiden Sie selbst, ob Sie den Weg gemütlich schlendernd oder im Spurt nehmen wollen. Und alle Freunde von besonderen Abendspaziergängen sollten sich den ersten Freitag im Monat vormerken, denn dann gibt es das House-Running-Event auch als Nachtklettern…

Fotos: DWW



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