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Mit Musik geht alles leichter


 

Tanzen scheint dem Menschen sozusagen im Blut zu liegen. Schon indische Höhlenmalereien,
die auf 5000 bis 2000 vor Christus datiert werden, zeigen Menschen beim Tanz. Tanzen fördert nicht nur den Muskelaufbau, die Motorik, Koordination und den Gleichgewichtssinn. Das erfolg-
reiche Erlernen, Planen und Umsetzen komplexer Bewegungsabläufe bildet Selbstvertrauen und unterstützt ein gesundes Verhältnis zum eigenen Körper. Tanz ist aber auch ein Ausdruck von Lebensfreude.

Ebenso unbestritten ist der positive Effekt von Musik nicht nur auf die menschliche Psyche, sondern auf den gesamten Organismus. Mit Hilfe von Musik lassen sich sowohl die Herzfrequenz wie auch der Blutdruck beeinflussen. Forscher an der Universität Mozarteum fanden vor einigen Jahren heraus, dass Musik die an der Hautoberfläche messbaren Aktivitäten des Sympathikus
und Parasympathikus, also des autonomen Nervensystems, beeinflusst und dafür sorgen kann, dass Körperrhythmen im Gleichtakt schwingen. Nach kurzer Zeit lässt sich auch erkennen,
dass die Schwingungsmuster dieser Parameter mit den physikalischen Merkmalen der Musik korrespondieren. Auch der positive Einfluss von Musik auf Bewegung auf unsere Gehirntätigkeit
ist mittlerweile wissenschaftlich unstrittig erwiesen.

Sich durch Tanzen körperlich und geistig fit zu halten macht nicht nur jungen Leuten, sondern
auch Senioren viel Spaß. Seit rund 35 Jahren organisieren sich tanzbegeisterte Menschen im Bundesverband Seniorentanz, bilden Tanzleiter/innen und Lehrgangsleiter/innen aus, erarbeiten Tänze und geben Tanzbeschreibungen und CDs heraus. Die Tanzleiter/innen des BVST bewegen in unzähligen Gruppen wöchentlich in Deutschland mehr als 200 000 Menschen. Die Welle des Seniorentanzes zieht immer weitere Kreise und hat sich längst zu einem generationsübergreifenden Breitensport entwickelt. Dennoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass es nicht nur, aber gerade älteren Menschen schwer fällt sich zwei Stunden und länger zu tanzen. So entwickelte Ilse Tutt 1971 während eines Tanzkurses in einem Koblenzer Altenheim eine neue Form der Bewegung zur Musik „Tanz im Sitzen“. Zunächst als spielerische Pausenfüller gedacht, entstanden schon bald geordnete Bewegungsfolgen und erste „richtige“ Tänze im Sitzen. Schon bald entwickelte sich die neue Tanzform zu einem Erfolgsmodell, da viele Tänzer die Möglichkeit sich auch im Sitzen weiter im Takt der Musik bewegen zu können, nicht nur als Entlastung, sondern auch als neue Herausforderung auf diese Art Koordination und Reaktion trainieren zu können, betrachteten.

Im Laufe der Jahre wurden immer mehr Tänze im Sitzen erfunden. Sie unterscheiden sich grundlegend von gymnastischen Übungen, den hier müssen nicht nur Musik und Bewegung harmonieren, sondern es wird nach einer ausgearbeiteten Choreographie getanzt, so dass für jeden Geschmack verschiedene Tanzrichtungen zur Verfügung stehen. Mitmachtänze mit kurzen und überschaubaren Bewegungsfolgen können schnell und ohne längeres Einstudieren auch von ungeübten Tänzern leicht erlernt werden. Schnell animieren sie alle Teilnehmer zum Mitmachen und schaffen eine lockere und Stimmung. Gymnastische Tänze aktivieren, lockern und erwärmen den ganzen Körper und sind ein gutes Training für Koordination, Reaktion, Ausdauer und Gedächtnis. Beliebt sind auch Thementänze, die Erinnerungen wecken und somit die Gelegenheit zum Austausch und für Gespräche geben. Sie fördern nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Beweglichkeit. „Nebenher“ regen sie durch die Erinnerungsleistung des Gehirns das Gedächtnis an und wecken neue Fantasiepotentiale. Allen Tänzen ist gemeinsam, dass sie durch den Einsatz von Musik die Stimmung positiv beeinflussen, von der eigenen Befindlichkeit ablenken und den Bewegungsradius erhöhen.

Damit auch Frechener Senioren von den Vorteilen des Tanzens im Sitzen profitieren können, bietet die Seniorenberatung der Stadt Frechen ab März alle zwei Wochen montags von 10.30 bis 11.30 Uhr in den Räumen des Hospiz in Frechen e. V. am Johann-Schmitz-Platz diese Form der Freizeitgestaltung unter der Leitung von Angelika Döring-Meller an. „Reine Gymnastik wird von vielen Menschen als langweilig empfunden“, erklärt die ausgebildete Seniorentanzleiterin, die seit etlichen Jahren nicht nur in Altenheimen, sondern auch in Kliniken und anderen Einrichtungen Kurse anbietet. „Gerade die Musik ist es, die uns zur Bewegung animiert“, sagt sie, „sie macht die Seele froh und viele Teilnehmer, die sich vor Beginn eines Kurses vor schmerzhaften Bewegungen gefürchtet haben, empfinden die tänzerische Bewegung als schmerzfrei und wohltuend.“

Wer sich für den Kurs „Tanzen im Sitzen“ interessiert, kann bei den bei den Seniorenberaterinnen der Stadt Frechen im Rathaus in den Zimmern 3 und 5
oder unter 02234 - 501 488 oder 501 331 nähere Informationen bekommen.
Dort werden auch die Anmeldungen entgegen genommen.

Doch auch andere Städte und Gemeinden des Rhein-Erft-Kreises bieten zahlreiche Tanzangebote, sei es auf der Tanzfläche oder eben im Sitzen, an. Nähere Informationen können beim Landesverband Seniorentanz NRW, Susanne Biermann, unter Telefon 02232 - 50 70 61 oder E-Mail
nordrhein-westfalen@seniorentanz.de eingeholt werden.



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