×

Wau Wau!



Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

mehr erfahren Sie hier

Ein Brett, viel Räder und ganz viel Spaß


Aber wer so erfinderisch ist wie die Amerikaner, der lässt sich weder den Wind aus den Segeln noch den Spaß vom Brett nehmen. Kurzerhand wich man also in leerstehende Swimming-Pools aus.  

Ein Board, vier Räder, Fahrspaß satt

Schaut man sich so die jungen Leute an, die mit ihren Boards geschmeidig durch die Gegend düsen, sollte man fast nicht glauben, dass das Brett – für manch‘ einen vielleicht sogar das Brett, das die Welt bedeutet, schon satte 50 Jahre auf dem Deck hat. Es ist nämlich zusammen mit dem Minirock, dem Kassettenrekorder (mittlerweile aber fast wieder ausgestorben) und dem Filzstift eine Erfindung der 60er Jahre.

Ganz ohne große Welle

Genau genommen ist das Skateboard ja nicht einfach so vom Himmel gefallen, sondern war anfangs nur eine Notlösung der kalifornischen Surferboys. Denn was tun, wenn die Wellen nicht wellig, sondern platt sind und einen statt Wasser die große Langeweile zu überwältigen droht? Richtig: Man dampft ein Surfbrett auf straßentaugliche Größe ein, schraubt vier Räder drunter und statt auf dem Wasser „surft“ man eben auf dem Asphalt.

Von der Straße in den Pool

Während also die Surfer auch ohne Wasser und Wellengang ihren Spaß hatten, sahen die Ordnungshüter die Sache anders und kurzerhand wurde der Spaß auf Amerikas Straßen schnell verboten. Aber wer so erfinderisch ist wie die Amerikaner, der lässt sich weder den Wind aus den Segeln noch den Spaß vom Brett nehmen. Kurzerhand wich man also in leerstehende Swimming-Pools aus, die jenseits des großen Teiches zum Boden hin gerundete Seitenwände haben. Und siehe – mit genügend Mut und Schwung konnte man sogar die Wände hochfahren – die Halfpipe und die ersten Tricks waren geboren!

Die Welle schwappt nach Deutschland

Uns erreichte die erste große Skaterwelle erst so gegen der Mitte der 70er Jahre und machte zunächst weniger durch rasanten Fahrspaß und kniffelige Tricks von sich reden, denn durch ziemlich krasse Unfallzahlen.

Auf hoher See

Am Ende läuft es aber dann doch darauf raus. Wir recherchieren und lesen und sehen uns auf Youtube diverse Videos an, ohne der Faszination der Sache wirklich auf den Grund zu kommen. Was bleibt uns also anderes übrig, als verschämt einen der jungen Leute, die regelmäßig unser Haus bevölkern, um eine heimliche Lehrstunde in Sachen skaten zu bitten. Die Augen werden groß, aber am Ende als wir hoch und heilig versprechen, nicht laut loszukreischen, sind sie doch bereit uns auf ihr Brett zu stellen.

Also fahren wir gemeinsam zum :terra nova Speedway und hoffen, dass niemand unsere ersten unbeholfenen Versuche beobachten möge. Wie man es nennt, je nachdem mit welchem Fuß man nun auf dem Brett steht, können wir uns nicht merken, wir sind viel zu sehr damit beschäftigt das Gleichgewicht zu halten und fühlen uns ein bisschen wie auf hoher See. Aber nachdem das erste Grummeln im Bauch nachgelassen hat, stellen wir fest: Das macht tatsächlich Spaß und langsam nehmen wir auch Fahrt auf. Nur mit dem Bremsen tun wir uns nach wie vor schwer und springen – wahrscheinlich ziemlich ungraziös – einfach ab und lassen das Board dann alleine weiterfahren. Bis wir uns das erste Mal mit unseren neuerworbenen Fahrkünsten tatsächlich auf eine „echte“ Skaterbahn trauen werden, das wird noch dauern, aber für’s Erste sagen wir mal: Das macht mehr Spaß als gedacht.

Ollie, Nollie und die Flips

Wie gesagt: Noch eiern wir ziemlich unbeholfen mit dem Brett über planebenes Gelände, ist kein Gedanke daran auch nur das geringste Hindernis und sei es selbst die rollstuhlgerecht abgesenkte Bordsteinkante zu überwinden, aber was soll’s, träumen hat ja bekanntlich noch nie geschadet. Und wären da nicht die Tollkühnen und Wagemutigen, gäb’s auch all die tollen Tricks, die Ollies und Nollies, die Flips und was nicht noch alles, nicht.

Cool bleiben

Tja, bis wir auch nur davon träumen können uns halbwegs sicher durch die Gegend zu bewegen, wird es wohl noch Ewigkeiten dauern und wir werden, wann immer wir den Youngstern mal ihr Board für eine Weile abschwatzen können, uns mit surfen in den späten Abendstunden auf einigermaßen sichtgeschützten und verkehrsfreien Flächen begnügen. Aber wo wir schon mal beim Thema sind: Zwar kann sich die aktuelle Rechtslagerund um die rollenden Bretter von Stadt zu Stadt unterscheiden, aber grundsätzlich gelten Skateboards und Co. als Sportgeräte und nicht als Fahrzeuge im Sinne der Straßenverkehrskordnung und dürfen deshalb nur auf dem Bürgersteig genutzt werden. Bleibt cool und nehmt das Brett im Zweifelsfall mal in die Hand, wenn es auf dem Bürgersteig zu eng wird und sich dort die Muttis mit den Kinderwagen und die älteren Herrschaften mit den Rollatoren knubbeln …

Irgendwas geht immer

Auch unsere Erkenntnisse, was nun Skate-Anlagen im Rhein-Erft-Kreis angeht, sind nicht so wirklich erhellend. Aber das muss nichts heißen. Aus Pulheim wissen wir zum Beispiel, dass die mobile Jugendarbeit immer wieder in den einzelnen Ortsteilen unterwegs ist und dann auf den verschiedenen Schulhöfen Rampen und Halfpipes aufbaut und Bedburg hat sich im vergangenen Jahr eine Anlage gleich neben dem Schulzentrum gegönnt. Wie schaut’s denn bei Euch aus? In Bergheim, in Frechen, in Kerpen und wo Ihr sonst noch so wohnt. Gibt’s da schon was? Dann meldet Euch doch, damit wir auch hier die Anlaufstellen listen können.

Für die Fotos danken wir: "Welle" Astrid Götze-Happe, "Flipkick" Jonas Eberhard, "Skater 1" Christian v. R., "Skater 2" Peter Freitag - alle weiteren LV.



Artikel empfehlen: