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Brüderchen, komm tanz‘ mit mir


Nun ist es ja schon ziemlich lange her, dass wir uns aus Gründen der Selbstverteidigung größer machen mussten als wir sind, und trotzdem können wir vom Tanz nicht lassen. Warum nur, fragen wir uns und bemühen gleich noch einmal die Wissenschaft ...  

Brüderchen, komm tanz‘ mit mir

Wenn Gretel ihren Bruder Hänsel in Engelbert Humperdincks Märchenoper singend zum Tanz auffordert, so steckt viel mehr dahinter als der pure Wunsch sich zu vergnügen. Tanzen, so hat die Wissenschaft festgestellt, bedeutet nicht nur rhythmische Bewegung zur Musik. Professor Dr. Gunter Kreutz, der an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg systematische Musikwissenschaften lehrt, geht sogar davon aus, dass unsere Vorfahren aus Gründen der Selbstverteidigung das Tanzbein schwangen, weil nämlich die gemeinsame Bewegung eine Gemeinschaft beispielsweise größer erscheinen lässt.

Gute Laune im ¾ Takt

Nun ist es ja schon ziemlich lange her, dass wir uns aus Gründen der Selbstverteidigung größer machen mussten als wir sind, und trotzdem können wir vom Tanz nicht lassen. Warum nur, fragen wir uns und bemühen gleich noch einmal die Wissenschaft: Forscher der Ruhr Universität Bochum haben nämlich festgestellt, dass Tanzen nicht nur die Beine, sondern auch das Gehirn trainiert und somit sogar vor Demenz schützen kann. Was aber noch viel wichtiger erscheint: Tanzen macht einfach Spaß!

Einmal rechts, einmal links

Ob’s mal tatsächlich irgendwann so (einfach) angefangen hat? Allein schon beim Zählen der Wikipedia auflistet, haben wir um ehrlich zu sein ein bisschen den Überblick verloren. Was uns bleibt ist ein kleiner Überblick über die „Basics“, die man im Rahmen einer Veranstaltung mit Tanzeinlage schon drauf haben sollte.

Vom „Zügellosen“ bis zum „Tanz des Herzens“

Dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm II. war er aufgrund seiner „Zügellosigkeit“ so verhasst, dass er ihn kurzerhand verbieten ließ. Dabei ist der Wiener Walzer eigentlich doch ein uralter vor allem im Alpenraum beheimateter Volkstanz. Beeindrucken ließen sich anscheinend aber nur wenige vom sittenstrengen Preußen. Einen echten Durchbruch erlebte der ¾-Takter auf dem Wiener Kongress und ist seitdem nicht mehr von den Tanzflächen wegzudenken. Die Engländer haben mit dem langsamen Walzer sogar noch einen obendrauf gesetzt. Zwar gilt er als der schwierigste Standardtanz, aber das weiche Ein- und Ausschwingen zur schmelzenden Musik klassischer Waltz-Melodien macht ihn zum „Tanz des Herzens".

Hat mit Füchsen nichts zu tun

Ganz klar gehört auch der Foxtrott zu den Klassikern, die „man“ einigermaßen flüssig beherrschen sollte. Aber keine Sorge: Foxtrott ist recht unkompliziert, die Schritte werden normal gesetzt, besondere Körperhaltungen, Posen oder schwierige Figuren sind nicht vorgesehen. Und nur für die, die sich trotzdem noch nicht so recht trauen und lieber bei Tisch gepflegte Konversation machen möchten. Zwar weiß man es nicht ganz genau, aber Wikipedia vermutet, dass der Name auf den Schauspieler Harry Fox zurückgehen könnte. Wie dem auch sei, mit Füchsen hat er allemal nichts zu tun.

Der „Champagner unter den Tänzen“

Lebensfreude pur vermittelt der Quickstep. Aber Vorsicht: Hier geht es nicht nur schnell, sondern auch schon etwas komplizierter zu. Ein wenig erinnert er an die Technik des Langsamen Walzers, allerdings geht’s alles viel schneller. Für Menschen, die schnell aus dem Takt geraten, ist er nichts, denn Takt ist das oberste Gebot und Wertungskriterium. Da braucht es schon viel Geduld und Übung, sich die einzelnen Figuren und somit des ganzen Tanzes bewusst zu machen.

Leidenschaft auf vier Füßen

„Tango ist ein rätselhafter innerer Zustand, der den engumschlungenen Paaren gehört.“ So Ralf Sartori in seiner Abhandlung über Geschichte und Philosophie des Tango. Entstanden ist er irgendwann zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Bordellen von Buenos Aires, kam dann über den Ozean nach Paris und trat eigentlich erst hier in Europa seinen Siegeszug an. Tango, so scheint es, stöbert man auch nur ein wenig in den diversen Internetauftritten und –foren, hat weniger mit Tanz als mit einem Lebensgefühl zu tun und zwar einem sehr leidenschaftlichen und wunderschönen.

Selbst Papageien tun es

Bisher gingen Forscher davon aus, dass tanzen eine Fähigkeit ist, über die nur Menschen verfügen. Aber jetzt wurden sie – sozusagen via YouTube – von Snowball, dem tanzenden Kakadu eines besseren belehrt, wenn er es zu Queens "Another One Bites The Dust" oder "Everybody" von den Backstreet Boys so richtig krachen lässt.

Einmal neugierig geworden, haben die Forscher das getan, was sie am liebsten tun, nämlich weiter nachgeforscht und siehe, auch bestimmte Elefanten und Seelöwe Ronan tut’s, wenn auch in Ermangelung von Füßen, so doch mit seinem Kopf.


„Pulheim tanzt“

Eine Tanzveranstaltung der Tanzsport-Abteilung des Pulheimer Sport-Clubs PSC
Samstag, 28. März 2015 ab 20.00 Uhr
(Einlass 19.30 Uhr)
Eintritt frei, eine Tischreservierung erforderlich
Dr.-Hans-Köster-Saal, Steinstraße, Pulheim

Und wann sind wir jetzt dran?

Genau genommen spätestens am 28. März, wenn es im Köster-Saal wieder heißt „Pulheim tanzt“. Aber bis dahin, sollten wir ausnahmsweise mal nicht die Hufe, dafür aber das Tanzbein schwingen, damit wir auf dem Parkett auch wirklich „bella figura“ machen. „Kein Problem“, meint Gert Lauterbach, Abteilungsleiter der TSA „Grün-Weiß“ im Pulheimer SC, „wir bieten jedem Interessenten zunächst zwei kostenlose Schnupperstunden an. Bei 36 Gruppen mit unterschiedlichen Leistungsanforderungen und Trainingszeiten fast rund um die Uhr wird sich sicher das Passende finden lassen.“

Nun, denn dann sind wir mal gespannt, ob aus unseren „linken“ Füßen nicht doch noch irgendwann „flinke“ Füße werden.

Für die Bilder danken wir dem PSC Pulheim, Abteilung Tanzsport (Tanzabend 1+2, Tangotänzer mit schwarzem Hemd), der Bilddatenbank Pixelio: Papagei - Evi Daub, Champagner - Rainer Sturm, Steptanz - Viktor Schwabenland, Tango - Wolfgang Pfensig, Tanzende Füße - Olga Meier-Sander.

 



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