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Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

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Immer an den falschen Stellen


Aber leider nehme ich zunächst immer da ab, wo ich es eigentlich nicht brauchen kann, nämlich im Gesicht. Während ich also langsam das Aussehen einer dauerhungrigen Spitzmaus annehme und ich mich schon fragen lassen muss ...  

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Immer an den falschen Stellen

Es ist ja noch ein bisschen hin bis zum nächsten Sommer, aber wer ab Mai im luftigen Sommerkleid, geschweige denn im Bikini eine gute Figur abgeben will, der sollte sich jetzt schon Gedanken machen, wie er die überflüssigen Pfunde, die sich wie durch Zauberhand irgendwo zwischen Weihnachten und Neujahr an Beinen, Po und Hüften abgelagert haben, wieder loswird, denn leider – so schnell wie wir sie uns angefuttert haben, werden wir sie eben nicht wieder los.

Oben dünn und unten ...

Bin ich eigentlich die Einzige, die das kennt? Ein kritischer Blick in den Spiegel verrät mit, dass meine süßen Sünden aus Lebkuchen, Dominosteinen und der Weihnachtsgans leider nicht ohne Spuren geblieben sind – die Jeans spannt doch ziemlich und ich finde: Das kann so nicht weitergehen. Aber leider nehme ich zunächst immer da ab, wo ich es eigentlich nicht brauchen kann, nämlich im Gesicht. Während ich also langsam das Aussehen einer dauerhungrigen Spitzmaus annehme und ich mich schon fragen lassen muss, ob ich denn krank sei, kneift die Hose immer noch. Es ist zum Verzweifeln, warum nehme ich nie an den „richtigen“, sondern immer erst an den „falschen“ Stellen ab?

Schwierig oder krankhaft?

Auf der Suche nach einer Antwort treffe ich Ursula Kozuschek, die in Pulheim-Geyen als Kosmetikerin tätig ist. „Grundsätzlich ist es immer schwieriger am Po und an den Oberschenkeln abzunehmen“, erklärt sie mir, „weil hier die Fettzellen besonders dicht sitzen und sich nicht so leicht abbauen lassen.“ Hier hilft nur eins: Eine konsequente Ernährungsumstellung und viel Sport, vornehmlich Übungen, die genau auf meine Problemzonen zielen.

„Aber“, fährt sie fort, „etwas ganz Anderes ist es, wenn der Oberkörper der Frauen ist meist schlank ist, aber Po und Beine so kräftig ausgeprägt sind, dass sei optisch nicht zum Rest des Körpers passen. Da es sich um eine krankhafte Veränderung handelt, helfen Sport und eine Diät allein nicht weiter.“ Lipödem, so lassen wir uns erklären, nennt der Fachmann dieses Phänomen, ist eine Fettverteilungsstörung, die überwiegend im Oberschenkel-, Gesäß- und Hüftbereich, an der Innenseite der Kniegelenke und der Unterschenkel auftritt. Besser bekannt ist diese Krankheit als Reiterhosenphänomen oder Säulenbein.

Magie oder Wirklichkeit?

„Natürlich kann ich nicht zaubern“, wehrt Ursula Kozuschek bei meinem Verweis auf die Wunderpreisungen aus dem Internet ab. „Nur, wenn sich meine Kundinnen auch meine Ernährungsempfehlungen und gezielte Fitnessübungen halten, kann eine Kavitationsbehandlung erfolgreich sein.“ Dann lädt sie uns ein, sich doch einmal selbst mit einer ihrer Kundinnen zu unterhalten.

Schlank und doch nicht schlank

Bei unserem nächsten Besuch im Geyener Kosmetikstudio treffen wir Marianne, eine schlanke Mittvierzigerin – nur die Beine sind völlig aus der Form geraten. „Wenn ich Ihnen jetzt erzähle, bei wieviel Ärzten ich schon gewesen bin“, erzählt sie aufgeräumt, „dann sitzen wir noch morgen Früh hier. Mittlerweile bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich dauerhaft – also auch in der größten Sommerhitze – Kompressionsstrümpfe tragen oder eben nach einer alternativen Behandlung suchen muss.“ Da eine Fettabsaugung aus verschiedenen Gründen – immerhin ist ein solcher Eingriff nicht nur mit gewissen Risiken behaftet, sondern auch ungleich teurer – hat sie sich für eine sogenannte „Kavitation“ entschieden.

Soviel Physik muss jetzt sein

„Bei Kavitation handelt es sich um ein Ultraschallverfahren, bei dem die Fettzellen durch die Ultraschallwellen zum Schwingen und dadurch zum Zerplatzen gebracht werden", erklärt Ursula Kozuschek und fährt sanft mit dem Gerät über den Oberschenkel von Marianne. Doch damit die aufgeplatzten Fettzellen über das Lymphsystem tatsächlich abtransportiert werden können, setzt die Kosmetikerin noch den Vakuum-Applikator an. Ein Prozess, der durchaus etwas schmerzhaft ist, wie wir an Mariannes Gesicht ablesen können, aber schon nach 10 Minuten hat sie es überstanden und atmet erleichtert auf. „Diesmal habe ich schon länger durchgehalten“, strahlt sie und beugt sich nach vorne, um einen kritischen Blick auf ihre Beine zu werfen. Und tatsächlich: Selbst ich sehe schon einen Unterschied zwischen dem Rechten und dem Linken, das eindeutig schon etwas schlanker ist.

Disziplin und Geduld

Wie viel Behandlungen es am Ende braucht, um das angestrebte Ergebnis zu erreichen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. „Ich kann keiner Kundin garantieren, dass sie schon nach sechs oder acht Behandlungen eine Traumfigur hat“, so die Kosmetikerin. „Zum einen ist eben die Frage, wie weit fortgeschritten die Krankheit schon ist und zum anderen müssen meine Kundinnen auch mitarbeiten. Sich behandeln zu lassen und dann zu Hause ein großes Stück Torte verputzen, geht nicht.“ Im Gegenteil: Auf Kohlenhydrate, speziell auf Zucker, sollte man während der Behandlung größtenteils verzichten. Und natürlich gehört auch ausreichend Bewegung dazu, um den Stoffwechsel so richtig anzukurbeln und dafür zu sorgen, dass das gelöste Fett auch tatsächlich ausgeschieden werden kann.

Und was ist jetzt mit mir?

In Gedanken überschlage ich, was mich so eine Behandlung kosten würde: Rund 100,- Euro pro Sitzung finde ich nicht so teuer, schon gar nicht, angesichts der Tarife die für Fettabsaugung angesetzt werden. Aber Ulla Kozuschek winkt trotzdem ab: „Lassen Sie mal“, meint sie und lächelt mich verschmitzt an: „So ein paar kleine Rundungen und Kurven dürfen wir Frauen schon haben. Aber wie wäre es denn, wenn Sie sich bei Gelegenheit einmal eine kleine Auszeit mit einer professionellen Gesichtsbehandlung gönnen würden?“

Ich überlege einen Moment und komme dann zu dem Entschluss, dass sie möglicherweise Recht hat. Gegen meine Pölsterchen, die zum Glück nicht krankheitsbedingt sind, kann ich auch mit der ein und anderen Wanderrunde mit dem Hund angehen und so ein strahlend frisches Gesicht wird dann schon vom Rest ablenken … Also, ich halt Sie auf dem Laufenden …

Fotos: "Bläschen" - Claudia Hautumm, "Jeans" Stephanie Hofschläger, beide bei www.pixelio.de, alle Weiteren: LV



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