×

Wau Wau!



Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

mehr erfahren Sie hier

Ab auf’s Wasser


Nasse Klamotten, klamme Finger und kalter Wind, der einem um die Ohrenweht. Was also macht die Faszination des Segelns aus? „Ganz einfach“, erklärt Uwe-Carsten Glatz, der Vorsitzende des SSCP, „draußen auf dem Wasser kann man alles hinter sich lassen."  

Ab auf’s Wasser

„Segeln sei mit Abstand die langsamste, unbequemste und zudem teuerste Art sich fortzubewegen“, soll einst jemand gesagt haben. Sehr viel Wahres kann an diesem Spruch allerdings nicht dran sein, denn wie sollte man sonst die Wassersportbegeisterung im Rhein-Erft-Kreis erklären. Rund 700 Mitglieder zählen allein die drei Segelclubs: Surf- und Segelclub Pulheim e.V., der Segel-Club Ville e.V. und der Segelclub Knappsack e.V., denen mit dem Pulheimer, dem Liblarer und dem Rursee ansehnliche Segelreviere zur Verfügung stehen.

Faszination Segeln

Nasse Klamotten, klamme Finger und kalter Wind, der einem um die Ohren weht. Was also macht die Faszination des Segelns aus? „Ganz einfach“, erklärt Uwe-Carsten Glatz, der Vorsitzende des SSCP, „draußen auf dem Wasser kann man alles hinter sich lassen und abschalten. Dann gibt es nur noch das Wasser, das Boot und das Segeln, für mich die perfekte Einheit von Geist und Körper.“ Der Pulheimer Rechtsanwalt ist vor sechs Jahren über seinen Sohn zum Segeln gekommen, denn in Pulheim werden Kurse für Kinder ab sieben Jahren angeboten, aus versicherungstechnischen Gründen jedoch ist auch die Mitgliedschaft eines Erwachsenen nötig.

Segeln für die Jüngsten

Innerhalb von sieben Tagen können die jungen Segelneulinge den DSV-Jüngstensegelschein erwerben. Nach einer kurzen theoretischen Einführung geht es mit den Optimisten raus auf’s Wasser, wobei der Begriff nichts mit der gleichnamigen Lebenseinstellung zu tun hat, sondern der Name einer Bootsklasse ist: Optimisten sind kleine Einhand-Segler mit einer Gesamtlänge von 2,30 Metern und nur einem Segel, so dass sich diese Boote sehr einfach handhaben lassen. Der kurze Weg zwischen Theorie und Praxis ist es, der viele Kinder, die in der Regel weniger Berührungsängste mit dem Medium Wasser haben, schnell zu begeisterten Seglern werden lässt. Kein Wunder also, dass die Segelvereine des Rhein-Erft-Kreises nicht über Mitgliederschwund klagen müssen, im Gegenteil: Das Interesse an Wassersportarten ist nicht nur ungebrochen, neben Surfen und Segeln stehen auch relativ junge Sportarten wie das Stand-up-Paddling hoch im Kurs und bescheren den Wassersportvereinen der Region regen Zulauf.

Keine Angst vor hohen Kosten

Allein bei dem Gedanken an die Anschaffungskosten eines Bootes, Stellplatz und Versicherung nicht gerechnet, dürften viele Eltern beim Wunsch ihrer Sprößlinge nach einen Segel- oder Surfschein entschieden mit dem Kopf schütteln. Aber, wie gesagt, keine Angst vor hohen Kosten, denn in der Regel werden sowohl Boote wie auch Surfbretter von den Vereinen während der Kurse und Trainingszeiten ebenso im Rahmen des Mitgliedsbeitrages kostenlos zur Verfügung gestellt wie Schwimmwesten und ähnliches mehr. „Alles, was man den Kindern mitgeben muss ist etwas zum Wechseln, etwas zu Trinken und zu Essen, schließlich macht Wassersport hungrig und durstig. Aber für alles andere im Verein gesorgt.“ so Glatz.
Gleiches gilt auch für den Hürther Windsurfing Club e.V. Bei der Buchung eines Surfkurses, bei dem man an bereits an einem Wochenende surfen lernen kann, sind neben den entsprechenden Unterrichtsmaterialien für den theoretischen Teil auch die Miete für Brett und Neoprenkleidung in der Kursgebühr enthalten.

Abenteuer, Gemeinschaft und Verantwortung

Was vielen Jugendlichen heute fehlt, ist das Abenteuer und nicht jedem steht der Sinn nach der Lagerfeuerromantik der Pfadfinder. Segeln bedeutet für viele Jugendliche nicht nur Spaß am Sport, sondern auch ein Stück Abenteuer und Freiheit, auf dem Wasser auf sich allein gestellt zu sein. Segeln bedeutet aber auch Gemeinschaft, denn oft genug wird gegenseitig in Regatten gegeneinander angetreten, wobei hier nicht nur die eigene Leistung, sondern auch die Manöver der anderen Regattateilnehmer zu berücksichtigen sind. Dazu kommt noch die gemeinsame Teilnahme an Regatten bei anderen Wassersportvereinen, Segelfreizeiten in den Ferien und vieles mehr. Doch auch Verantwortung will hier gelernt werden, denn ein Segelboot, und sei es noch so klein, muss gepflegt werden. Umso mehr, wenn es sich in Vereinsbesitz befindet. So ist zum Beispiel in der Vereinssatzung des SSC Pulheim festgelegt, dass aktive Mitglieder neben ihrem Jahresbeitrag 10 Arbeitsstunden pro Jahr im Rahmen der Instandhaltung des Vereinsgeländes erbringen müssen.

Wasser hat keine Balken

Mag sein, dass dies eine ziemlich abgedroschene Redensart ist, aber immerhin, nicht ohne Grund Grund darf in Deutschland nur der auf Binnengewässern segeln, der eine entsprechende Befähigung nachweist. In Deutschland, Holland und in den meisten europäischen Staaten ist der Sportbootführerschein Binnen (SFB Binnen) verpflichtend. Darüber hinaus muss man, will man in offenen Küstengewässern segeln, auch hier eine entsprechende Qualifikation, nämlich den Sportführerschein See (SFB See) nachweisen. Zudem hat der Gesetzgeber 2005 eine Verordnung erlassen, in der geregelt wird, dass der Führer eines Bootes ein Funkbetriebszeugnis nachweisen muss. Entsprechende Kurse, die die Teilnehmer sowohl theoretisch wie auch praktisch auf die abschließende Prüfung vorbereiten, werden sowohl vom Segel-Club Ville e.V., dem Surf- und Segelclub Pulheim wie auch dem Segelclub Knappsack e.V. (SBF Binnen) angeboten, ohne dass eine Mitgliedschaft verpflichtend wäre.

Grenzenlose Wassersportmöglichkeiten

Auch wenn die digitale Welt keine Raumnot kennt, mussten wir uns in unserer ersten kurzen Darstellung auf Segel- und teils Surfsport beschränken. Schade eigentlich, aber wir wollten ja nur einen Artikel und nicht gleich ein ganzes Buch schreiben. Nun hoffen wir aber, wie Sie wahrscheinlich auch, auf einen sonnigen, warmen und langen Sommer, der uns ausreichend Gelgenheit bieten wird, Ihnen auch weitere Vereine und Sportarten, wie zum Beispiel den Verein der Faltboot und Segelfreunde Brühl e.V., der sich bereits 1938 gegründet, vorstellen zu können. Dazu kommen noch zahlreiche Tauch- und Schwimmvereine und, und, und ... Wir haben gelernt: Im Rhein-Erft-Kreis ist in punkto Sport (fast) nichts unmöglich und wir bleiben dran. Freuen Sie sich also schon auf den nächsten Bericht.
Fotos: Surf- und Segelclub Pulheim

 

 



Artikel empfehlen: