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Auf die Bretter, raus auf’s Wasser


Das Kunststück, über das Wasser zu laufen, hat unseres Wissens nach bisher nur einer in der Menschheitsgeschichte vollbracht, aber über das Wasser zu gleiten, zu springen und nahezu zu fliegen, das ist, mit ein wenig Zug und Hilfe, gar nicht so schwierig.  

Auf die Bretter, raus auf’s Wasser

Das Kunststück, über das Wasser zu laufen, hat unseres Wissens nach bisher nur einer in der Menschheitsgeschichte vollbracht, aber über das Wasser zu gleiten, zu springen und nahezu zu fliegen, das ist, mit ein wenig Zug und Hilfe, gar nicht so schwierig.

Wasserski und Wakeboard heißen die Zauberworte, die das möglich machen und die Unterschiede zwischen den beiden Sportarten beziehungsweise Gerätschaften sind auch schnell erklärt. Wasserski funktioniert nämlich vom Grundprinzip fast so wie Skifahren, also ein Brett unter jeweils einem Fuß. Dann braucht es quasi nur noch etwas Zug, entweder über ein Motorboot, das einen zieht oder mittels eines Wasserskilifts. Ein Wakeboard hingegen lässt sich in etwa ein bisschen mit einem Snowboard vergleichen, weil hier beide Füße auf nur einem Brett stehen.

Die Geburt einer neuen Sportart

Schon vor über 400 Jahren soll es sowohl auf Hawaii wie auch in anderen Erdteilen Versuche gegeben haben, sich mit Hilfe von Brettern und anderen Konstruktionen gleitend über das Wasser zu bewegen. Aber mit unseren heutigen Vorstellungen von dieser Sportart hatten diese ersten Versuche natürlich wenig zu tun.

Die erste wirklich nachweisbare Idee stammt aus Schweden. Dort ließ sich nämlich Mitte des 19. Jahrhunderts ein Mann seinen Entwurf eines Wasserskis patentieren. Aber auch ihm war kein wirklicher Erfolg beschieden. Deshalb darf man wohl mit Recht annehmen, dass der Amerikaner Ralph Samuelson den Wasserski „erfunden“ hat. Zunächst experimentierte der damals 18jährige mit Faßdauben und ließ sich von seinem Bruder Ben mittels einer Wäscheleine über den Pepin Lake bei Lake City in Minnesota ziehen. Nach einigen Versuchen fand er heraus, dass die Spitzen seiner „Ski“ aus dem Wasser zeigen mussten – ein neuer Sport war geboren. Nach diesen eher bescheidenen und abenteuerlichen Anfängen gab es bald kein Halten mehr und bereits Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre hatte sich Wasserski zu einer äußerst populären Vorführungssportart entwickelt. Es dauerte keine zwanzig Jahre, da wurden auf Long Island am New Yorker Jones Beach bereits die ersten Wasserski-Meisterschaften ausgetragen.

Und dann kam das Wakeboard

Man könnte schon fast sagen, dass die Entwicklung des Wakeboards das Ergebnis von Langeweile ist, wobei man wieder sieht, dass etwas Langeweile manchmal gar nicht so schlecht ist, wenn dabei etwas mit so viel Fun-Faktor herauskommt. Es waren die Surfer, die sich in Flautenzeiten ähnlich bei beim Wasserskifahren, von einem Motorboot ziehen ließen und schon bald entwickelte sich aus der Kombination von Surfbrett und Wasserski das Wakeboard.

Grenzenloser Funfaktor

Das Tolle an diesem Sport ist, dass ihn so gut wie jeder ausüben kann. Absolute Voraussetzung ist natürlich, dass man nicht gerade wasserscheu ist. Ansonsten ist alles ganz einfach: Das Einstiegsalter liegt bei rund 8 bis 9 Jahren und es wäre gut, wenn man schwimmen könnte, aber nicht auf allen Anlagen Pflicht. Anders als manch‘ andere Sportart sind Wasserskifahren und Wakeboarden auch für Menschen mit Handicaps, egal ob sie im Rollstuhl sitzen, nur einen Arm oder ein Bein haben, geeignet. Hier gibt es spezielle Konstruktionen, die auch Rollstuhlfahrern den Wasserspaß problemlos ermöglichen. Allerdings sollte man hier im Vorfeld abklären, dass im Falle eines Falles professionelle Hilfe im Wasser wartet.

Hat man sich dann erst einmal auf die oder das Brett getraut, ist eigentlich immer das gleiche Phänomen zu beobachten: Lautes Lachen und ein nahezu unheimliches Glücksgefühl und ein Dauergrinsen im Gesicht.

Rauf auf’s Brett, rauf auf den See

Ein paar Einschränkungen gibt es aber leider doch. Beide Sportarten können nun mal weder im heimischen Pool, noch im Freibad ausgeübt werden. Eine ausreichend große Wasserfläche und ein entsprechender Antrieb müssen schon vorhanden sein. Was man sonst noch an Ausrüstung benötigt, nämlich ein Wakeboard oder Wasserski, Neoprenanzug und Helm kann meistens vor Ort ausgeliehen werden, so dass man ohne größere Investitionen ausprobieren kann, ob man am flotten Ritt über das Wasser Gefallen findet.

Nahezu ideale Voraussetzungen bietet der Bleibtreusee zwischen Brühl und Erftstadt, der Mitte des letzten Jahrhunderts im Rahmen des Braunkohleabbaus entstanden ist. Im Vergleich zu den anderen Villeseen ist er mit einer Wasserfläche von rund 74 ha der größte und als einer der wenigen Seen nicht nur für Badegäste und Windsurfer freigegeben, sondern verfügt auch über zwei Wasserski beziehungsweise Wakeboard-Anlagen. Neben der großen Bahn, die einen rund 580 Meter langen Rundkurs, der über 8 „Mitnehmer“ verläuft und Geschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometer zulässt, gibt es noch eine kürzere Bahn, die besonders für Anfänger geeignet ist.

Und wenn man nass genug ist

Immer wieder haben wir bei unseren Recherchen zum Thema Wasserski und Wakeboard gehört, dass das so viel Spaß machen würde, dass am liebsten gar nicht mehr aufhören wollte. Aber wie es eben so geht, irgendwann ist auch der größte Spaß zu Ende. Das soll aber nun kein Grund sein, nach einer extensiven Runde Wasserski dem Bleibtreusee gleich den Rücken zu kehren. Denn auch, wenn der Name auf einen der Pioniere des Braukohlebergbaus zurückgeht und so gesehen nichts mit Treubleiben zu hat, kann man dem See auch aus anderen Gründen die Treue halten, denn neben dem Wasserspaß kann man sich auch durchaus bei einer Partie Beachvolleyball vergnügen oder einfach gemütlich am Strand chillen.

Sport macht hungrig

Sport macht ja bekanntermaßen nicht nur schlank (toll), sondern auch hungrig (leider). Damit man aber nicht am Ende entkräftet oder gar ausgemergelt daher kommt, ist zum Glück der Weg zum Sonnendeck nicht weit. Und es soll Leute geben, davon nicht zu wenig, die sagen, dass die dort angebotenen Pommes Frites schon nahezu legendär seien. Also, wer Pommes mal in einer Dimension probieren möchte, sollte beim nächsten Ausflug an den Bleibtreusee zumindest mal davon kosten.


Fotos: DWW



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