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And the winners are …


Seit 1981 vergibt der Rhein-Erft-Kreis rund alle zwei Jahre den Kulturpreis. Mit ihm werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um Kunst und Kultur verdient gemacht haben.  

And the winners are …

Seit 1981 (damals hießen wir noch ganz schlicht nur „Erftkreis“) vergibt der Rhein-Erft-Kreis, vertreten durch ein Gremium, dem neben dem Landrat, Vertretern der Fraktionen im Kulturausschuss und je ein für die Kulturberichterstattung tätiger Redakteur der großen Tageszeitungen in der Region rund alle zwei Jahre den Kulturpreis. Mit ihm werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um Kunst und Kultur verdient gemacht haben.

Nachdem sich die Jury im März diesen Jahres auf drei Kulturschaffende sowie die Preisträger des mit 500,- Euro dotierten Sonderpreises geeinigt hatten, fand Anfang November der Festakt zur feierlichen Verleihung der Kulturpreise im Capitol Theater, das selbst bereits in 2008 mit dem Kultur- Sonderpreis des Rhein-Erft-Kreises ausgezeichnet wurde, in Kerpen statt. Bereits die Atmosphäre im Kinosaal, der nicht nur mit ausreichend geräumigen und Beinfreiheit bietenden Sitzen, sondern auch mit kleinen Tischen und liebevoll arrangierten Lampen ausgestattet ist, hätte zum Schwärmen animieren können. Doch es kam noch besser als die diesjährigen Preisträger vorgestellt wurden.

Ein Sonderpreis für das „Qwertzuiopü“

Zunächst ging der Sonderpreis, der vor einigen Jahren zusätzlich zu den drei Kulturpreisen ins Leben gerufen wurde, um Institutionen zu würdigen, an die Eheleute Rudolf und Sieglinde Doose, die seit 2006 in Kerpen-Sindorf das Schreibmaschinenmuseum „Qwertzuiopü“ unterhalten. „Mit diesem Museum haben sie dazu beigetragen, den Rhein-Erft-Kreis über die regionalen Grenzen hinaus bekannt zu machen“ hieß es in der Laudatio. Über 500 Schreibmaschinen haben die Eheleute in den vergangenen Jahren zusammengetragen und bieten somit ein breites Bild Industriegeschichte, zwar nicht zum Anfassen, denn dazu sind die Exponate viel zu schade und zu empfindlich, aber zum Anschauen, Staunen und nicht zuletzt zum Lauschen, wenn Hausherr Rudolf Doose seine mit teils spannenden, teils lustigen Anedokten gespickten „Privatführungen“ anbietet. Schön auch die Liebeserklärung, die sich die Eheleute Doose am Ende der Preisverleihung selber machten. „Ich bin glücklich, wenn mein Mann glücklich und zufrieden ist“, so Sieglinde Doose, während ihr Mann meinte: „Ohne meine Frau läuft in diesem Laden gar nichts!“ Schön, wenn man sich das nach so vielen Jahren noch sagen kann.

Seit 11 Jahren Kunst für Pulheim

Mit „Wir zeigen Kunst“ engagieren sich Ed Werner und seine Mitstreiter für junge, oft noch unbekannte Künstler. Doch geht nicht nur darum, jungen Künstlern ein Forum für ihre Kunst zu bieten, sondern auch deren Werke einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Dazu lädt WZK01 nicht nur die Schulen im Pulheimer Stadtgebiet ein, sondern auch Ortsvereine und Seniorenclubs und begleitet die Besucher in der Regel durch einen fachkundigen Begleiter. Doch nicht nur bildende Künstler, sondern auch Musiker der verschiedenen Stilrichtungen holt Ed Werner nach Pulheim und bereichert damit durch seine Privatinitiative das kulturelle Leben der Stadt.

Unter anderem singt er auch

Als Frontmann der Höhner ist Henning Krautmacher weit über die Grenzen des Rheinlandes hinaus bekannt. Doch kölsche Musik ist nicht sein einziges Hobby. Daneben malt er auch, schreibt Koch- und Kinderbücher, liest in Kindergärten vor und engagiert sich auf vielfältige Art und Weise für die Vorlese- und Lesekultur in Deutschland. „In Deutschland leben rund 7,5 Millionen Analphabeten. Menschen, die nicht nur vom Bücherlesen ausgeschlossen sind. Das Problem geht ja viel weiter. Denken Sie mal an Speisekarten in Restaurants, an Bedienungsanleitungen, an Briefe von Ämtern, die Tageszeitung und Fernsehzeitschriften. Auf diese Art von der Gesellschaft ausgeschlossen zu sein, ist schlichtweg eine Katastrophe.“ äußerte er sich in einem Gespräch mit Laetitia Vitae und engagiert sich seit Jahren, um diesem Missstand abzuhelfen, für die Stiftung Lesen. Nun wurde er für sein Engagement mit dem Kulturpreis des Rhein-Erft-Kreises ausgezeichnet und tat den Zuhörern, diesmal den Erwachsenen, und las vor: „Pass op, dä Schnäuzer kütt“ - Erlebnisse des Kommissars Alfred Hasemeier aus dem Vringsveedel. Das war so amüsant und unterhaltsam, dass man nur sagen kann: Wenn Sie mal keine Lust mehr zum Singen haben, Herr Krautmacher, dann aber bitte weiterhin vorlesen – für alle!

Klänge der Freude

Die Freude über die Verleihung des Kulturpreises war auch Stephen Harrap, dem in Plymouth geborenen Engländer, der seit rund 12 Jahren in Kerpen lebt und arbeitet, deutlich anzumerken. „Stephen Harrap ist mehr als eine kulturelle Bereicherung für unsere Stadt, er ist ein Juwel“, so Marlies Sieburg, die Bürgermeisterin der Kolpingstadt, eine der beiden Kulturpatinen des Musikers, der nicht nur als Organist und Chorleiter, sondern auch als Komponist und Konzertveranstalter tätig ist. Harraps Engagement ist es zu verdanken, dass auch viele international anerkannte Musikgrößen den Weg in den Rhein-Erft-Kreis finden und das kulturelle Leben in Leben um ein Vielfaches bereichern. Doch Harrap wollte nicht nur nehmen, sondern kam auch mit einem Geschenk für die Zuhörer im Gepäck zur Preisverleihung, einer Hymne anlässlich der Preisverleihung, die er für diesen Anlass komponiert hatte und die den Saal mit Posaunen- und Trompetenklängen in ihren Bann zog. Dass Kerpen dem gebürtigen Briten mehr als nur Arbeitsplatz und Wohnort bedeutet, wurde auch in seiner Ansprache deutlich: „Wenn ich aus dem Ausland zurückkomme und sehe den Turm der Stiftskirche“, so Harrap, „dann geht mir das Herz auf.“

Kein Mangel an Bewerbungen

Das kulturelle Leben im Kreis ist bunt und abwechslungsreich und an anerkannten Künstlern und jeder Form von Institutionen, die weit über dem Durchschnitt hinaus Kunst und Kultur für die verschiedenen Interessen bieten, ist kein Mangel. Dies wurde auch im Vorfeld der diesjährigen Preisverleihung deutlich, denn die Auswahl der Preisträger im Rahmen der 27 vorliegenden Bewerbungen viel nicht leicht. Nun stehen die Preisträger fest, aber man darf gespannt sein, wer ausgezeichnet wird, wenn es das nächste Mal heißt: „And the winners are …“

Fotos: DWW



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